Ein großer Freund

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Franz Lettner; Kann ein kleines Rabenmädchen mit einem jungen Elefanten befreundet sein? Nein, meint die Rabenmutter: so klein und so groß, so schwer und so leicht was da alles passieren kann, zumal wenn man nicht die gleiche Sprache spricht. Das Rabenmädchen aber, selbstbewusst und gewitzt, findet auf jeden Einwand einen Ausweg und hat den Schnabel vorn. Das Motiv der ungewöhnlichen Freundschaft wird im Bilderbuch immer wieder aufgegriffen, mehr oder weniger variiert. Der iranische Autor Babak Saberi bringt es gewandt aber wenig überraschend aufs Papier, zwingender sind die Illustrationen des gebürtigen und seit Jahren in Deutschland lebenden und arbeitenden Künstlers Mehrdad Zaeri (der mit dem Bilderbuch Prinzessin Sharifa und der mutige Walter schon bei Baobab im Programm vertreten ist). Mehrdad Zaeri arbeitet in seinen Bildern natürlich mit den Unterschieden der Figuren, vor allem in der Größe, die er gestalterisch für die Erzählung nutzbar macht. In der Farbgebung aber betont er die Ähnlichkeit von Elefant und Rabe: es dominieren Schwarz, Grautöne und ein bisschen Braun, auf einfach gehaltenem cremeweißen Hintergrund. Im Februar 2016 wurde Ein grosser Freund mit der ersten Ausgabe des Huckepack augezeichnet, der in Zukunft jährlich von der Phantastischen Bibliothek Wetzlar und dem Bremer Institut für Bilderbuchforschung an Bilderbücher verliehen werden soll, deren Zusammenspiel von Text und Bild überzeugt und die darüber hinaus besonders geeignet sind, Kinder im Rahmen des Vorlesens emotional zu stärken. (www.phantastik.eu) ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); Freundschaften zu schließen ist manchmal gar nicht so leicht, da ist es auch umso ärgerlicher, wenn die Eltern mit den Freunden dann noch dazu nicht einverstanden sind. Im Falle der Rabenmutter scheint das zunächst aber sehr verständlich, denn der neue Freund des kleinen Rabenmädchens ist ausgerechnet ein riesiger Elefant! Mit viel Witz spielen Bild und Text der beiden iranischen Künstler mit Perspektiven und Größenverhältnissen, und erzählen dabei sowohl aus der Perspektive der besorgten Mutter, die sich in den kunstvoll schraffierten Illustrationen schreckliche Dinge ausmalt, als auch aus der kindlich-naiven Sicht des Raben: "Mama, wer sagt denn, wir seien nicht gleich groß? Schau, wenn ich etwas tiefer fliege und er etwas in die Höhe springt, dann sind wir genau gleich groß." Vor einem ort- und zeitlosen Hintergrund wird dem Wesen der beiden Hauptfiguren entsprechend fast völlig auf Farbigkeit verzichtet und gezeigt, wie Größe vom Gesichtspunkt der Betrachtenden abhängt... *STUBE*